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Völkerwanderung

 Als die Hermanduren gingen, kam der Urwald zurück

Das Land östlich von Saale und Elbe musste niemals unter den Druck von römischer Besatzung und von Tributzahlungen leiden. Das Römische Reich lockte vielmehr mit seinem wesentlich angenehmeren Lebensbedingungen die germanischen Völkerschaften an. Darum ist davon auszugehen das hiesige Germanenstämme an den wiederholten räuberischen Einfällen jenseits von Donau und Rhein beteiligt waren und auf diese Weise neues Wissen, Werkzeuge, Zahlungsmittel, Kulturgüter und das „römische“ Lebensgefühl bis in unsere Region mitbrachten. Die Hermanduren, ein germanischer Großstamm, sollen es gewesen sein, die in unseren Breiten zu römischen Zeiten lebten. Ein Teil dieses kampferprobten Volkes wurde von den Römern bereits im 2. Jahrhundert zur Umsiedlung an den Main gelockt, um dort als Wehrbauern und als römische Hilfstruppen gegen ihre eigenen germanischen Landsleute eingesetzt zu werden. Ab dem Jahr 375 brachte das Reitervolk der Hunnen unter ihren legendären und berüchtigten König Attila neue Bewegung ins Land. Die ostgermanischen Stämme wie die Burgunder, Goten und Vandalen verließen ihre Stammesgebiete östlich von Oder und Neiße, um sich vor den heranstürmenden Reitern aus den Steppengebieten des Ostens in Sicherheit zu bringen und auf ihrer Flucht gen Westen sich einen lukrativen Teil des zerfallenden Römischen Reiches zu sichern.

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Als die Germanen im 5. Jahrhundert die hiesigen Ländereien verlassen hatten, überwuchs der Urwald wieder weite Gebiete unserer Region.

Sie könnten auf ihren Zug von Ost nach West auch den Weg über die Elbequerung bei Torgau genommen und weitere hier siedelnde germanische Stämme gen Westen mitgerissen haben, was zur weiteren Ausdünnung der Bevölkerung entlang des Schwarzen Grabens geführt haben wird. Die Herrschaft der Hunnen fand 453 nach der Ermordung ihres Anführers Attila ein schnelles Ende. Die bis dahin den Hunnen angeschlossen germanischen Thüringer nutzten die Niederlage der Hunnen, um ihr eigenes Reich auszubauen, welches sich vom Thüringer Wald bis an die mittlere Elbe, also bis in unsere Heimat ausdehnte. Archäologische Funde u.a. bei Liebersee belegen dies. Das mächtige Reich der Thüringer fand wiederum sein Ende unter den Schlägen der Franken in der Schlacht 531 an der Unstrut. Diese reihten das eroberte Thüringer Reich in ihr entstehendes Frankenreich ein. Die Grenze ihre Reiches nach Osten zogen sie entlang der Elbe-Saale Linie. Was östlich davon lag, damit auch die hiesigen Gefilde wurden nicht in fränkische Königreich eingegliedert. Faktisch verschwanden damit die Gebiete östlich der Saale wieder aus der Geschichtsschreibung. Sogar archäologischen Funde aus diese Zeit sind spärlich und nur vereinzelt. Wolf, Bär und Biber wurden für fast zwei Jahrhunderte die wahren Herren in den sich wieder ausbreitenden Urwäldern in der Niederung beiderseits des Schwarzen Grabens. In unserer sehr dünn besiedelten Region tauchten von Süden entlang der Elbe kommend, ab Mitte des 7. Jahrhunderts neue Völkerschaften auf.